Kapitalanlagen der Lebensversicherer
Lebensversicherer legen das Geld ihrer Kunden auf verschiedenste Art an. Von Immobilien über Infrastrukturprojekte, Kreditfonds oder Aktien bis hin zu Anleihen oder Pfandbriefen ist alles dabei. Wie sich die Zusammensetzung des Kapitalvermögens der Lebensversicherer im Zeitverlauf verändert hat, haben wir anhand der jährlich vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) veröffentlichten Zahlen ermittelt:
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Nach der prozentualen Zusammensetzung der Kapitalanlagen der Lebensversicherer ist auch ein Blick auf die Eurobeträge interessant. Wie viel Geld in Summe in welche Anlageform fließt, zeigt das folgende Diagramm auf:
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Beim Addieren der Beträge in jeder Anlageform zeigt sich, dass das Gesamtvolumen an Geldern jedes Jahr kontinuierlich ansteigt. Die Versicherungen haben also mehr Geld zum Anlegen zur Verfügung, wie folgende Datenreihen verdeutlichen:
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Um den Niedrigzinsen dank EZB-Zinspolitik zu begegnen, hätten Lebensversicherer schon seit Jahren eine höhere Aktienquote festlegen sollen. Eine der längsten Aufschwungphasen an den Weltbörsen hätte so mitgenommen werden können. Doch wer kann schon einen Blick in die Glaskugel werfen? Das folgende Diagramm zeigt auf, dass deutsche Lebensversicherungsunternehmen ihre Aktienanteile am Kapitalbestand in etwa halbiert haben. Dies geschah in der Regel nicht freiwillig, sondern als Folge der strikten Eigenkapitalregeln von Solvency II, woraus letztendlich verschenkte Rendite resultierte.
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Doch welche Verzinsung bringt die Summe der Kapitalanlagen? Das nächste Diagramm gibt Auskunft darüber. Auffällig ist der Rückgang der Nettoverzinsung im Jahr 2018 um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis 2017 konnte die Nettoverzinsung noch hauptsächlich durch einen deutlichen Anstieg der Quoten für Aktien, Investmentanteile und nicht festverzinslichen Wertpapiere recht stabil gehalten werden.
2019 ist die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen der Lebensversicherer von 3,59 Prozent im Vorjahr um 32 Basispunkte auf 3,91 Prozent gestiegen.
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